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Goldschmiedekunst

Goldschmiedekunst

Die Goldschmiedekunst

Unter Goldschmiedekunst versteht man die kunstvolle Anfertigung oder Ausschmückung von Objekten aus Gold, Silber oder Platin.
Gewöhnlich finden in der Goldschmiedekunst Gießverfahren Anwendung, bei denen die Edelmetalle so stark erhitzt werden, dass sie in einen flüssigen Zustand übergehen. In dem flüssigen und somit formbaren Zustand werden sie in die gewünschte Form gebracht, in welcher sie später erkalten und verbleiben.

Die Gusstechniken der Goldschmiedekunst

In der Goldschmiedekunst existieren verschiedene Gusstechniken, mit Hilfe welcher das flüssige Edelmetall in Form gebracht wird.
Bei dem Kokillenguss wird das geschmolzene Edelmetall in eine metallische Dauerform (genannt Kokille) gegossen. In dieser Gussform ruht das flüssige Metall und verfestigt sich mit Abkühlung. Nachdem es abgekühlt ist, kann das wieder feste Edelmetall der Form wieder entnommen werden.
Bei dem Sandguss wird das gewünschte Modell aus Sand nachgeformt und wieder entfernt. Der verbliebene Hohlraum des Modells wird mit dem flüssigen Edelmetall ausgefüllt, wobei sogenannte Austrittskanäle das Entweichen von Gasen erleichtern. Sobald der Gusskörper abgekühlt und erstarrt ist, wird das fertige Edelmetallmodell vom Sand befreit.
Der Schleuderguss zeichnet sich durch seine besondere Gussform aus: eine Kokille, die sich schnell um die eigene Mittelachse dreht. Das flüssige Edelmetall wird noch während der Rotation in die Kokille gefüllt und mittels Schwerkraft und Zentrifugalkraft an die Wänder der Kokille gedrückt. Durch die hohe Zentrifugalkraft wird das flüssige Edelmetall nicht nur gleichmäßig verteilt, sondern hinterlässt auch nur wenige Löcher und Poren, sodass seine Reinheit und Festigkeit höher sind als bei manch anderen Gussverfahren.



Die Verarbeitungstechniken der Goldschmiedekunst

Durch Löten, Nieten und Schweißen werden die verschiedenen, einzeln hergestellten Teilstücke aus Edelmetall zusammengefügt. Anschließend wird in der Goldschmiedekunst die Oberfläche des Edelmetalls durch Abschleifen verschönert. Wahlweise wird das Edelmetall später noch poliert oder mattiert, je nachdem, ob man ein glänzendes oder ein mattes Aussehen bevorzugt.
Zur künstlerischen Ausgestaltung der Gegenstände aus Gold können in der Goldschmiedekunst unterschiedliche Verfahren angewendet werden:
Granulation:
Eine dieser Technik ist die Granulation, die vor allem in der griechischen und römischen Antike Anwendung gefunden hat. Bei der Granulation werden sehr kleine Goldkugeln in einer speziellen Anordnung auf einem Gold-Untergrund angebracht.
Tauschierung:
Unter Tauschierung versteht man in der Goldschmiedekunst ein Verfahren, bei welchem ein ornamentales Bildmotiv, das sich in seiner Farbe von dem darunter befindlichen Edelmetall unterscheidet, auf einem Edelmetallstück angebracht wird. Der Name lehnt sich an die arabische Bezeichnung tauschija (deutsch: Farben) an.
Punzierung:
Außerdem findet in der Goldschmiedekunst häufig auch die Punzierung Anwendung. Bei diesem Verfahren wird mit Hilfe eines Punziereisens ein Zeichen oder Muster in das Edelmetall eingeprägt.
Niello-Verfahren:
Heute nicht so stark verbreitet ist hingegen das Niello-Verfahren, bei welchem das Edelmetall in schwarzer Farbe mit Mustern und Zeichen verziert wird.