Ausgehend von der natürlichen Oktaederform eines Diamanten wurde über die Jahrhunderte hinweg stufenweise der heutige Brillantschliff entwickelt.
Erst im 14. Jahrhundert verfügte man über die technischen Möglichkeiten
Diamanten zu schleifen, zuvor kannte man hingegen nur
Rohdiamanten. Anfangs beschränkte man sich darauf, seine acht Flächen zu polieren und somit seinen Glanz zu erhöhen: der Name eines solchen Diamanten war Spitzstein. In der Folge wurden um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert die beiden Spitzen entfernt, um auf der Oberseite eine große Tafel und auf der Unterseite eine kleine Kalette zu erhalten. Am Ende des 15. Jahrhunderts gelang es erstmals, die viereckige Form der Diamanten zu variieren – ein wichtiger Schritt in Richtung Brillantschliff. Es wurden zusätzliche Facetten angebracht, zunächst entstand eine achteckige Form (Einfaches Gut), in der Folge immer differenziertere und ausgefeiltere Varianten (Zweifaches Gut, Dreifaches Gut).